Römer 13,11
Und das tut, weil ihr die Zeit erkannt habt, dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf, denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden.
Letzten April erwachte ich in den frühen Morgenstunden und drehte mich von der einen auf die andere Seite. Plötzlich fing es in meinem Kopf an zu drehen, so dass ich mich an der Bettkante festhalten musste. Der Schwindel hielt einige Sekunden an, bis er wieder verebbte. Etwas verwirrt – wieder auf dem Rücken liegend -versuchte ich zu verstehen, was gerade passiert ist. Ganz sanft drehte ich mich wieder auf eine Seite. Sogleich begann der Schwindel. Im Warten darauf, dass er sich wieder legt, erinnerte ich mich an verschiedene Personen, die mir in den letzten Jahren vom selben Phänomen berichteten. Deshalb mein nächster Gedanke: „Wahrscheinlich leide ich unter einem Lagerungsschwindel“.
Der Schwindel trat an diesem Morgen glücklicherweise nicht mehr auf und die nächsten Tage und Nächte verliefen schwindelfrei. Doch schon bald erwachte ich in der Nachterneut, drehte mich auf eine Seite und der Schwindel startete von neuem, gleichwie einige Tage zuvor. Er hielt in den verschiedenen Positionen an und es war auch im Sitzen unangenehm. Ich erinnerte mich, dass der Schwindel meines Mannes- er litt am selben Syndrom viele Jahre zuvor - verschwand, als er regelmässig ein spezifisches Manöver durchführte, das ihm der Arzt zeigte. (Ein gutartiger Lagerungsschwindel wird wahrscheinlich durch lose Ablagerungen in den sogenannten Bogengängen des Innenohrs verursacht. Dieses mit Flüssigkeit gefüllte Gangsystem ist ein Teil des Gleichgewichtsorgans. Die Sinneszellen in den drei Bogengängen erspüren, ob und in welche Richtung sich der Kopf dreht. Bewegt sich der Kopf, „rieseln“ die Steinchen durch den Bogengang, was die Sinneszellen irritiert.) Also habe ich angefangen das Manöverdurchzuführen (im Internet gibt’s tolle Anleitungen dazu). Der Schwindel wurde zwar bei jeder Bewegung ausgelöst, doch er wurde auch besser. Die ärztliche Untersuchung, die ich trotzdem noch am nächsten Tag in Anspruch nahm, bestätigte meine Vermutung. Die Ärztin ermutigte mich, die Manöver so lange und mehrmals täglich durchzuführen, bis der Schwindel weg ist. Es funktionierte und nach einigen Tagen war ich schwindelfrei.
Zwei Wochenspäter war ich im Gebetshaus und traf eine Fürbitterin, die mir von genau dem selben Erlebnis erzählte. Auch sie litt an einem gutartigem Lagerungsschwindel und erholte sich gerade davon. Ihre Geschichte erregte meine Aufmerksamkeit (sowie bei Mose der brennende Busch, der nicht verbrannte). Also fragte ich den Heiligen Geist, was die Erlebnisse zu bedeuten haben. Ich wusste, er hat was dazu zu sagen. Und dann hörte ich Seine Worte: „Die Schweiz – „The Sleeping Beauty“ – wird langsam aufgeweckt!“ Zeitgleich sah ich in meinem Innern, wie der Herr damals am Morgen - als der Lagerungsschwindel zum ersten Mal auftauchte- an meinem Bett stand und mich sanft anstupste und auf die andere Seite rollte. In der Vision vor meinen inneren Augen erwachte ich leicht, fiel aber wieder in einen tiefen Schlaf. Beim nächsten Anstupsen sah ich, wie ich mich auf die andere Seite drehte. Und der Schwindel begann.
In diesem Momentwusste ich, dass der Herr dabei war, die Gemeinde und Braut Jesu in der Schweiz(und auch weiten Teilen Europas) anzustupsen und sanft aufzuwecken. Die Zeugnisse von Menschen in meinem Umfeld und über die Landesgrenze hinaus bestätigen, dass Gott in Bewegung ist und uns einlädt, uns mit ihm zu bewegen. Kleine und grössere Erweckungs- (Aufwach)feuer haben angefangen zu brennen.
Doch dieses Aufwachen und Aufgeweckt-Werden hat Folgen. Das lange Schlafen in den letzten Jahren – ja sogar Jahrzehnten - hat die Gemeinde Jesu verändert. Zurückgehalten. Etwas gelähmt. Das Schlafen steht symbolisch dafür, dass wir es uns bequem gemacht und unser Leben so gestaltet haben, dass es „gäbig“ (praktisch, für uns bequem)ist, ja, dass es für uns und unsere eigene Sichtweise der Dinge oder was wir von Gott wissen, passt. Im Schlafen haben wir aufgehört nach Gottes Wegen, Ideen, Plänen und Wahrheiten zu fragen. Und ich bin überzeugt, dass durch Gottes liebevolle Anstupsen einiges durcheinander gebracht wird. Auch ich selbst und mein Mann haben es in den letzten Jahren erfahren. Im Aufwachen wird Schwindel auftreten. Oben und unten ist nicht immer erkennbar. Es ist nicht mehr klar, ob man besser liegen, stehen oder sitzen soll. Schnelle Bewegungen sind noch nicht möglich. Normale Tagesabläufe, das Arbeiten mit derselben Energie und demselben Engagement sind gelähmt.
Dieses Aufwachen für die Wege Gottes wird uns herausfordern, wird unsere Pläne durchkreuzen, uns vielleicht sogar etwas kränken oder beleidigen. Wir meinten es doch gut? Wir haben dem Herrn doch gedient? Und für Ihn gearbeitet? Doch ich glaube, dass Gottes Wege so viel höher und weiter und unergründlicher sind, als wir es je mit unserem Verstand erfassen könnten. Ich glaube, dass wir in eine Zeitkommen, wo der Herr uns einlädt, ganz neu in Jesaja 55 8-9 einzutauchen:
Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr. Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wegehöher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.
Er möchte uns hinein nehmen in eine Zeit, in der er uns hilft für Seine Wege und Pläneaufzuwachen, uns dafür zu positionieren und uns so zu berühren, dass wir mehr und mehr unsere eigenen Pläne zu seinen Füssen legen können. Denn Er allein ist Herr.
Die Partikel im Ohr haben sich bewegt und müssen wieder den richtigen Ort finden. Für unseren physischen Körper helfen physische Manöver. Um uns im geistlichen wieder auszurichten, damit alles Gottes vorbestimmten Platz bekommt, braucht es geistliche Manöver, die er mit jedem einzelnen von uns, aber auch mit der Gemeinde Jesu als Ganzes durchführen möchte.
Ich ermutige dich, dich ganz neu auf Jesus auszurichten, dich ganz neu für den Heiligen Geist zu öffnen und Ihm die Erlaubnis zu geben, dich zu bewegen, dich vielleicht sogar etwas zu rütteln und zu schütteln, wenn es dazu dienen sollte, dich für Seine Pläne und Wege aufzuwecken. Lade Ihn ein, dich aufzuwecken, dir Sein Herz für dich zu zeigen.
Vielleicht bist du schon jetzt in einer Zeit und merkst: „Es rüttelt und schüttelt in meinem Leben“. Dinge, die ihren Platz hatten, Routinen, die sich eingespielt haben (auch gute) sind plötzlich in Bewegung und ganz und gar keine einfachen Routinen mehr. Vielleicht merkst du sogar, wie Wahrheiten, die für dich jahrelang klar waren, gar nicht mehr so klar sind.
Ich ermutige dich von Herzen, dein ganzes Vertrauen in deinen Schöpfer und Gott zu legen. Sei geduldig und warte auf den Herrn. Er wirkt. Er befreit. Er löst und macht den Weg frei. Vertraue auf Ihn und auf neue Wege und Routinen, die für Seine Pläne und für das, was in deinem Leben und der Schweiz noch alles kommen wird, besserpassen. Er wird es gut machen und dir in allem als liebender Vater begegnen.
Deshalb rufe ich dir zu: „Wach auf Sleeping Beauty, wach auf für Seine Pläne. Sei mutig, loszulassen und Ihm zu vertrauen. Er weiss genau, was Er tut.
Römer 13,11
Und das tut, weil ihr die Zeit erkannt habt, dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf, denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden.